barfußschuhe vivobarefoot gobi im wald

Sind die Barfußschuhe Vivobarefoot Gobi ihr Geld wert? 2 Gründe sprechen dagegen

Nachdem ich verstanden habe, welche Vorteile Barfußschuhe bieten können, musste ich auch unbedingt welche haben. Aber welche? Soviel Ahnung hatte ich nicht und soviele schöne Modelle gab es „damals“ noch nicht. Also habe ich mir ein paar Bewertungen durchgelesen, Videos geguckt und mich dann für den Gobi 2 von Vivobarefoot entschieden. Ob es die richtige Entscheidung war, erfährst Du in diesem Test.

Viel Spaß beim lesen 😀

Rosa Blau Retro Loeffel Gabel Diner Speisekarte 3

Hier geht’s direkt zum neueren Modell: *Vivobarefoot Gobi III Men | VIVOBAREFOOT Deutschland

Wer ist Vivobarefoot?

Wie so oft enstehen großartige Unternehmen auf einem Mangel heraus, und den Mut und die richtige Idee diesen Mangel zu beseitigen. Genauso ist auch Vivobarefoot enstanden. Tim Brennan, der Ideengeber, litt häufiger an Verletzungen die er sich beim Tennisspielen zugezogen hatte. Irgendwann kam er auf den Trichter, dass es wohl an seinen Tennisschuhen liegen könnte. Also recherchierte er, probierte aus und entwickelte 2004 sein erstes Barfußschuh-Konzept…

Seit dem entwickelt das Vorreiter-Unternehmen Vivobarefoot Barfußschuhe für die Bereiche Freizeit Wandern und Sport allgmein. Und den Klassiker schlechthin, den Gobi, werden wir uns heute ganz genau anschauen.

Hier erfährst du mehr über Vivobarefoot in unserem ausführlichen Bericht: Link folgt

Die Geschmacksprobe

Material und Aufbau

Vivobarefoot Gobi Seitenansicht

Der Gobi von Vivobarefoot ist im Stil eines klassischen Desert Boot oder Chucka Boot gehalten, nur eben als Barfußschuh konzipiert. Das bedeutet, auf einen Absatz wird verzichtet und der Schuh verspricht Zehenfreiheit, da der Vorfußbereich asymmetrisch und breiter als bei herkömmlichen Schuhen ist. Er besteht aus natürlich behandeltem und chromfrei gegerbten Vollnarbenleder. Diese Lederart gilt als am hochwertigsten und man erkennt die typische Lederstruktur. Barfußschuh-typisch ist das Leder auch nirgendwo verstärkt und schön weich. Dadurch kommt es auch bei langem Tragen zu keinen Druckstellen.

Sohle des Vivobarefoot Gobi ist 3mm dick
hier ist die Sohle schon 2 Jahre

Die gerade mal 3mm dicke Außensohle besteht aus einem speziellen Material, welches durchstichfest sein soll und dennoch ein Barfußgefühl ermöglichen soll. Vivobarefoot spendiert dem Gobi, so wie vielen anderen Modellen, standardmäßig eine leicht gepolsterte Einlegesohle aus Kork und recyceltem Kunststoff. Ich liebe Korksohlen. Sie liefern mit das beste Klima im Schuh, sind von Natur aus antibakteriell und sind nicht so rutschig wie Einlegesohlen aus Leder, und halten auch länger. Leider haben bei mir die Einlegesohlen ihr Eigenleben entwickelt und sind nach kurzer Zeit immer wieder nach hinten die Ferse hochgerutsch und ich sie regelmäßig wieder im Schuh positionieren musste.

Pro5 Sohle des Gobi ist durchstichfest

Vivobarefoot setzt jedes Jahr mehr auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Sogar die Schnürsenkel bestehen aus Biobaumwolle und die Produktion der Schuhe findet in Europa statt.

Passform

Im Vergleich zu manch anderen Modellen der gleichen Art, ist der Gobi, was die Zehenfreiheit anbelangt, so im Mittelfeld anzusiedeln. Da hat z.b. der Belenka Synergy mehr zu bieten. Der Gobi 3 soll laut Internetmeinungen nochmal etwas schmaler im Vorfußbereich ausfallen, was dann definitiv zu wenig wäre, damit der Fuß sich natürlich bewegen und seine Zehen beim Gehen abspreizen kann. Aber mit dem Gobi 2 war ich mit der Zehenfreiheit anfangs durchaus zufrieden. Nach einigen Monaten des Trainings habe ich aber dennoch meine Großzehe immer mal dabei erwischt sich zu beschweren.

Etwas mehr gestört hat mich aber die Bewegungsfreiheit nach oben hin, also das Volumen des Vorfußbereiches. Erstens wäre es optimal, wenn sich Zehen in einem Schuh dreidimensional bewegen können, zweitens hat das bei mir den Einsatz des Gobi limitiert, da ich nur schwer dicke Socken drin anziehen konnte, wenn es man kühler ist.

vivobarefoot gobi mit flexibler ferse

Ansonsten sitz der Schuh wie eine zweite Haut. Kaum Nähte, alles super flexibel, sogar die Ferse.

Nach dem ganz klassischen Design eines Desert Boots hat der Gobi 3 Ösenreihen (die ersten Desert Boots von Clarks aus den 50ern hatten sogar nur 2 Ösenreihen). Das reicht aus um den Schuh anständig am Fuß zu befestigen. Ich persönlich bevorzuge dennoch ein Ösenpaar mehr, da es den Druck der Schnürung auf dem Mittelfuß noch besser verteilt.

Tragekomfort und Barfußfeeling

Da dies meine allerersten Barfußschuhe überhaupt waren und ich vorher sehr lange mit stark gedämpften und gestützten Schuhen und zusätzlicher Einlage unterwegs war, fällt es mir etwas schwer, diesen Abschnitt unabhängig zu beurteilen. Natürlich sind die meisten Inhalte meines Blogs von meiner persönlichen Meinung geprägt, und das soll auch so sein. Dennoch versuche ich Dir einen möglichst umfangreichen und allgemeingültigen Überblick über das Produkt zu verschaffen, wodurch Du dann aufgrund Deiner individuellen körperlichen Beschaffenheit, Deiner Vorlieben und evtl. Deiner gesundheitlichen Probleme, selbst entscheiden kannst, ob es der richtige Schuh für Dich ist oder nicht. Doch durch meine ständigen Schmerzen in dieser Zeit, durch der verlernten Fähigkeit barfuß zu laufen und durch die fehlende Erfahrung mit Barfußschuhen, ist diese Einschätzung hier individueller als ich es präferiere:

Als Erstes sei aber gesagt, der Vivobarefoot Gobi fühlt sich richtig gut am Fuß an. Das Obermaterial ist wirklich nur eine dünne Schicht Leder, das sich optimal an die Fußform anpasst. Dadurch hat man auch im Innenschuh stets ein extrem gutes Fußklima, was bei mir essenziell für den Tragekomfort ist. Ich hab ihn auch schon im Hochsommer getragen und es war nicht unangenehm.

Was mich beim Gobi stört, ist die extrem dünne Sohle. Und die Sohle ist nicht nur extrem dünn, sondern im Vergleich zu anderen Sohlen, wie zum Beispiel denen von Leguano auch recht steif. Auf weichem Boden hatte ich damit nie ein Problem. Also Waldspaziergänge, über Feld und Wiesen oder am Sandstrand, ist es super angenehm mit diesen Schuhen zu laufen. Aber in der Stadt auf Asphalt oder auf Fliesen in einem Geschäft, bin ich mit den Schuhen nie warm geworden. Auch als ich schon eine Weile im Training war und meine Fußprobleme gegen null gingen. Und auch als ich schon vermehrt draußen barfuß gelaufen bin. Natürlich könnte ich jetzt argumentieren, dass ich einfach noch nicht gut genug im Barfußlaufen bin. Kann sein. Vielleicht bin ich mit meinen 85kg auch zu schwer und meine Fußmuskulatur ist zu schwach. Aber: Ich laufe komplett barfuß angenehmer auf Asphalt als mit dem Gobi. Ich kann es mir nur so erklären, dass die Kombination aus null Dämpfung und fehlender Reizübertragung durch die steifere Sohle, dazu führt, dass mein Gang nicht optimal natürlich ist und meine Füße nicht richtig natürlich abfedern können.

Dieser Umstand führt zu dem Zwiespalt, dass ich die Schuhe zwar am liebsten jeden Tag tragen würde, es aber mit meinem Bewegungspensum einfach nicht schaffe, weil mir dann die Knochen weh tun. So ist der Vivobarefoot Gobi zu einem schicken Begleiter geworden, den ich gelegentlich anziehe, wenn ich kurz mal unterwegs bin oder kleinere Spaziergänge mache.

Haltbarkeit

die sohle des vivobarefoot gobi ist perfekt geklebt
auch nach 2 Jahren hat sich da nichts gelöst

In dem Punkt würde ich dem Gobi Bestnoten vergeben. Die Schuhe sind handgefertigt und das merkt man auch. Die Verklebung von Oberschuh und Sohle ist perfekt und hat sich bei mir nach 2 Jahren noch an keiner Stelle gelöst. Die Sohle selbst ist extrem widerstandsfähig und hat kaum Abnutzungen. Auch das Leder hält, was es verspricht. Gerade bei der Schnürung hatte ich die Vermutung, dass das Leder wegen fehlenden Metallösen irgendwann durchreißt. Aber da hält alles.

Einsatzbereich

Wo soll man einen Schuh einsetzen, der so extrem wenig Sohle hat, sodass er für nen ordentlichen Städtetrip zu minimalistisch ist, so wenig Profil hat, dass man im Wald gerne mal wegrutscht, und man ihn auch im Winter kaum anziehen kann, da er zu dünn ist? Bei mir hat sich der Gobi zu einem Gelegenheitsschuh herausgestellt, den ich trage, wenn ich schick aussehen möchte und es grade zum Outfit passt. Genauso, wenn die ersten warmen Tage, die ersten Sonnenstrahlen den Frühling einläuten und ich am liebsten barfuß unterwegs wäre, aber nicht auf Schuhe verzichten möchte. Wenn ich ein Wochenende unterwegs bin und ein Zweitpaar Schuhe mitnehmen möchte, die kaum Platz im Rucksack einnehmen, dann hab ich sie meistens dabei. Ich habe aber auch schon Menschen mit Gobis auf Backpacking-Touren getroffen, die damit gut zurechtgekommen sind.

Ergebnis

Der Vivobarefoot Gobi ist ein fantastischer Schuh, welcher an Minimalismus kaum zu überbieten ist. Weniger heißt „Socken“. Die Qualität ist herausragend und die Haltbarkeit ist auf einem sehr hohen Niveau. Aber das sorgt auch für Abstriche in der Bestnote. Denn dadurch ist die Sohle für einen Barfußschuh eigentlich zu steif und zu schwer. (Der Gobi wiegt in meiner Größe tatsächlich 25g mehr als der Boulder Boot). Durch den sehr minimalistischen Aufbau ist der Gobi kein Anfänger-Barfußschuh. Wenn Du gesundheitliche Probleme hast, viel auf den Beinen bist oder vor Deinem ersten Kauf von Barfußschuhen stehst, könnte der Gobi Dich evtl. überfordern.

Hier sind nochmal ein paar Eindrücke der neuen Version dem Gobi III:

Das hat mir besonders gemundet

+ sehr gutes Fußklima
+ hochwertige Einlegesohle aus Kork
+ handgefertigt in Portugal
+ sehr gute Verarbeitung und Qualität

Das würde ich anders machen

etwas mehr Profil wäre gut
Sohle ist zu steif
mehr Zehenfreiheit wäre machbar

Du solltest sie kaufen, wenn Du…

  • sehr gut Barfuß unterwegs bist
  • möglichst wenig Schuh tragen möchtest und auch gerne mal die Socken weglässt
  • gerne auf Reisen nen Zweitschuh dabei haben möchtest der kaum Platz wegnimmt
  • auch im Büro gerne Barfußschuhe trägst

Vivobarefoot Gobi III Men | VIVOBAREFOOT Deutschland

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